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digitale Lernwerkzeuge, Apps, Lernplattformen, interaktive Übungen, kreative Lernvorhaben mit mobilen Endgeräten

  • Eine App, die sich bereits für Grundschulkinder bestens dafür eignet auf einem Tablet eigene kleine Bücher selbst zu produzieren, ist „Book Creator“ von Red Jumper Limited – http://www.redjumper.net/bookcreator.

    Die Anwendung ermöglicht die Produktion von multimedialen E-Books im epub-Format. Bilder, Videos und Texte, Skizzen und auch Tonaufnahmen können direkt in der App erstellt oder integriert und mithilfe vieler Formatierungsmöglichkeiten angepasst und gestaltet werden. Über die Tonaufnahmefunktion kann begleitend eine Geschichte vorgelesen werden. Die kostenlose Testversion erlaubt die Erstellung von einem E-Book, in der Vollversion können unbegrenzt viele Bücher erstellt werden.

    Book Creator ist ein einfach zu bedienendes digitales Werkzeug, das es Schülern bereits in der 1. Klasse ermöglicht, auf dem Tablet die Zügel selbst in die Hand zu nehmen.

    Die Einsatzszenarien sind schier unendlich und in allen Fächern denkbar:

    – Interaktive Geschichtenbücher

    – Digitale Portfolios

    – Forschungsjournale

    – Poesiebücher

    – Wissenschaftliche Berichte

    – Bedienungsanleitungen

    – Bücher „Über mich“

    – Comics etc.

    In meinem Unterricht verwende ich die App, um beispielsweise zu einem Themenbereich in HSU ein multimediales Lernportfolio zu erstellen, welches die Kinder individuell in ihrem Tempo bearbeiten können. Es ist hier gut machbar, unterschiedlich schwierige Lesetexte von Infoseiten zu verlinken, ebenso wie Lernvideos, Podcasts oder interaktive Übungen wie LearningApps, so dass mit einem einzigen Buch individuelles und differenziertes Lernen möglich ist. Die Schüler können aber in diesem digitalen Buch auch eigene Lernprodukte anfertigen oder integrieren: selbst erstellte Trickfilme, Greenscreenaufnahmen, Skizzen, Sprachaufnahmen, Kollagen usw.

    Im folgenden Erklärvideo wird die Produktion eines Lernbuches im Zeitraffer dokumentiert:

    Tutorial – Mit der App Book Creator ein multimediales Lernportfolio erstellen

    Aufgrund der vielseitigen Einsatzmöglichkeiten können gleichzeitig stets mehrere Kompetenzen aus dem digitalen Bildungsbereich gefördert werden:

    • Förderung der Kreativität

    • Suchen und Verarbeiten von Informationen

    • Sicherer Umgang mit dem Tablet sowie Beherrschen verschiedener Funktionen (Fotoaufnahme, Tonaufnahme, Tastatur, „Kritzeln“, Einbetten von Webseiten mit Links, Integrieren von Medienprodukten aus anderen Apps etc.)

    • aktives und kreatives Arbeiten mit Medien, App-Smashing

    • Produzieren und Präsentieren eigener Medienprodukte

    Einige dieser digitalen Lernbücher möchte ich hier vorstellen:

    Digitales Lernportfolio zum Thema „Gesunde Ernährung“

    Lern- und Arbeitsbuch über Katzen

    Lern- und Arbeitsbuch zum Thema „Ritter und Burgen“

  • Um digitale Medien nahtlos und unkompliziert in den Unterricht einzubinden, können QR-Codes ein wichtiges Hilfsmittel sein, auch wenn der Weg in die Digitalisierung der schulischen Bildung noch mit weit mehr Tools gepflastert werden muss.

    Die kleinen quadratischen Grafiken wurden in meinem Unterricht immer bedeutsamer und interessanter, je mehr ich das iPad nicht mehr nur für Lehrer-Präsentationen nutzte, sondern meine SchülerInnen immer mehr Aktivitäten auf den multifunktionalen Geräten ausführten. Wenn man erlebt hat, wie lange Grundschüler benötigen, um eine einfache Web-Adresse im Browser einzugeben, kann den großen Nutzen der QR-Codes schnell erkennen.

    Unter folgendem Link findet sich eine Adobe Spark-Präsentation über den Ursprung der QR-Codes und einige Einsatzmöglichkeiten im Unterricht.

    Der Einsatz von QR-Codes im Unterricht – Ausgewählte Beispiele

    Ein weiteres wichtiges Einsatzspektrum sehe ich bei kollaborativen Aktivitäten der SchülerInnen. Über einen QR-Code gelangen die jeweiligen Gruppen zu einem Etherpad, einem Online-Whiteboard einer Kartenabfrage wie „oncoo“ oder einem Kahoot! In diesem Bereich gibt es eine schier unüberschaubare Anzahl an Apps und Webanwendungen, siehe auch:

    Medien in die Schule Werkzeugkasten Kollaboratives Lernen im Internet

    Wie kann ein QR-Code erstellt werden?

    Es gibt viele Webseiten und Apps, mit denen sich einfach und schnell QR-Codes erstellen lassen. Zunächst möchte ich einige der Web-Anwendungen vorstellen, welche in der Basisversion kostenlos sind, alle ähnliche Funktionen bieten und einfach zu bedienen sind, möchte man einfach einen Link als QR-Code umwandeln. Der Vorteil der Webanwendungen ist, dass sie mit jedem internetfähigen Gerät genutzt und mit jedem Webbrowser geöffnet werden können.

    http://goqr.me/

    https://www.qrcode-monkey.com/de

    https://www.the-qrcode-generator.com/

    Noch schneller geht das Erstellen eines QR-Codes mit Erweiterungen für den Browser, mit denen sich mit nur einem Klick von jeder geöffneten Webseite direkt QR-Codes erzeugen lassen.

    Fast QRCode Generator für Google Chrome

    Fast QR Code Generator für Mozilla Firefox

    Das Addon hängt sich direkt in die Adresszeile des Browsers an und generiert mit einem Klick einen QR-Code der gerade geöffneten Webseite.

    Auch auf dem iPad gibt es eine Ein-Klick-Option, die allerdings kostenpflichtig ist, ( derzeit 2,29€):

    QR-Maker für Safari Extension

    Meiner Meinung nach zahlt sich diese Investition aus, wenn man das Tablet als hauptsächliches Arbeitsgerät im Unterricht nutzt. Über das Teilen-Symbol kann nach der Aktivierung des QR-Makers nur mit einem Antippen sofort der QR-Code angezeigt werden.

  • Der digitale Workflow im kreativen Gestaltungsprozess

    Projektgesteuerte Unterrichtsszenarien und kreative Eigenproduktionen der Schüler, wie sie in den Lehrplänen aller Schularten verankert sind, verlangen neue Technologien. App-Smashing wird daher seit mehreren Jahren auf vielen Lehrerfortbildungen und digitalen Symposien als der Königsweg und auch als unausweichliche Methode angepriesen, welche ihren Beitrag leisten soll, die Schüler auf die vielfältigen digitalen Herausforderungen in der Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts vorzubereiten.

    Welche Möglichkeiten diesbezüglich das iPad als „mobile Kreativwerkstatt“ im Unterricht zu bieten hat, soll in diesem Beitrag an einigen Beispielen aufgezeigt werden.

    Jürgen Wagner schreibt in seinem Artikel: Kreative Nutzung ist gefragt – Optimierung des iPad-Kreativ-Potenzials durch „App-Smashing“:

    „Während das iPad von der breiten Öffentlichkeit vorwiegend zum Medienkonsum genutzt wird, entfaltet es sein wahres Potenzial im schulischen Kontext als optimales Werkzeug zur Medienproduktion (Creative Device). Schließlich verfügt der Nutzer des Geräts über einen Fotoapparat, eine Videokamera, einen Scanner, einen Viewer, ein Diktiergerät, einen MP3- und MP4-Player, ein (potenziell interaktives) Whiteboard, eine Dateiablage, ein Notizbuch und vieles mehr. Das Ganze „all in one“.“

    Gefunden auf: https://www.westermann.de/backend/ovas-kauf/ansehen?token=0hfiK2B4lm1JQkTXRJqIEqPAFDl54yEb

    Bedeutung des Begriffes App-Smashing

    „Die Methode des App Smashing ermöglicht es dem Anwender, Synergieeffekte zwischen verschiedenen Apps zu erzeugen, um so das Potential einzelner Apps voll zu entfalten. App Smashing beschreibt das Zusammenführen digitaler Inhalte aus verschiedenen Apps in ein gemeinsames Endprodukt. Die geschaffenen Inhalte ermöglichen es, komplexe Themen interessant aufzubereiten und anschaulich darzustellen. Sowohl PCs als auch mobile Technologien wie Tablets oder Smartphones können hierfür in Schulen und Unternehmen zum Einsatz kommen.“

    Gefunden auf: https://ub-madoc.bib.uni-mannheim.de/44338/

    App-Smashing kann sowohl von Lehrkräften eingesetzt werden, etwa bei einem Flipped-Classroom-Ansatz, oder beim Kreieren eines interaktiven und multimedialen Arbeitsbuches, als auch von den Schülern zum Lernen, Verarbeiten und Sichern von Lerninhalten.

    Die Kamera-App und ihr Fotoarchiv nehmen als Schnittstelle beim Workflow eine zentrale Schlüsselstellung ein.

    Beispiele für mögliche App-Smashes:

    – Fotos oder selbst erstellte Videos in der App iMovie zu einem Film zusammenfügen und diesen mit einer Sprachaufnahme kombinieren oder eine passene Filmmusik darunter legen

    – Erstellen eines multimedialen eBooks, in das zuvor produzierte Videos, Zeitraffer, Stop-Motion-Trickfilme, Sprachaufnahmen oder Soundtracks eingebunden werden, die in der App GarageBand selbst komponiert wurden

    – Verlinken von Webseiten mit Informationen, Videos oder LearningApps zu einem gewählten Thema in einem digitalen Lernportfolio

    – Produzieren einer Keynote-Präsentation mit animierten Folien, welche beispielsweise ein selbst produziertes Musikstück , Fotokollagen, Videos oder Trickfilme enthalten

    App-Smashing in der Praxis

    Anhand eines Beispiels soll ein typischer „App-Smash“ konkretisiert werden.

    Bildquellen: pixabay.com, Screenshots der App-Icons auf dem iPad, Screenshots einzelner Bearbeitungsschritte in der App BookCreator

    1. Erstellen eines Screenshots mit dem iPad oder Suchen eines Bildes in der App „Pixabay“ und Speicherung im Fotoarchiv

    2. Beschriften des Screenshots oder Fotos – etwa mit der App „BookCreator“ und erneutes Speichern der Seite im Fotoarchiv.

    3. Produktion einer „Digital Storytelling“-Episode- mit der App „PuppetPals2“, in die der annotierte Screenshot als Hintergrundbild importiert wird.

    4. Erneutes Speichern des Videos im Fotoarchiv.

    Abbildung eines IPad- Homebildschirms mit einer möglichen Grundausstattung an Apps für den kreativen Unterricht

    Bildquellen: pixabay.com , Screenshots der App-Icons auf dem iPad

    Die meisten der auf dem Bildschirm gezeigten Apps zeigen sogenannte „creativity apps“, die es laut Wagner (s.o.) „den Lernenden ermöglichen, aktiv und selbstbestimmt ihr Wissen zu konstruieren und zu dokumentieren. Zwar überlappen sich die Apps in mancher Hinsicht, aber selten bietet eine einzige App alle gewünschten Funktionalitäten. Durch geschicktes Kombinieren von Apps lassen sich jedoch diese „schwarzen Löcher“ kompensieren, denn diese „evergreen apps“ (Tom Daccord) verhalten sich wie ineinandergreifende Zahnräder.“

    Richard Wells bringt in seinem Artikel „Why Appsmash?“ neben praktikabler Beispiele eine Reihe plausibler Gründe für den hauptsächlichen Einsatz von Kreativ-Apps, u.a.:

    – Es beseitigt alle Beschränkungen, um ein Thema multimedial aufzubereiten.

    – Es verlangt kreatives Denken

    – Es gewinnt dem Umstand, dass es keine „Wunder-App“ gibt, einen positiven Effekt ab

    – Es führt oft zu engagierter produzierten Lernergebnissen.

    Gefunden auf: https://eduwells.com/2014/04/19/why-app-smash/

    App-Smashing- Tutorial, zuerst erstellt als ePub in der App BookCreator, exportiert als Video und weiter bearbeitet in der Filmbearbeitungs-App iMovie

    Bildquellen: pixabay.com, Screenshots einzelner Bearbeitungsschritte in der App Greenscreen Do Ink, Screenshots in der App BookCreator